Warndienst 16 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 16.05.2024
Getreide:
Die meisten Bestände wurden die letzten Tage behandelt. Im Dinkel nimmt der Rostbefall zu, hier sollten noch ausstehende Maßnahmen angegangen werden.
Mittlerweile sieht man kaum noch die Käfer des Getreidehähnchens, sondern die Eier bzw. Larven. Allerdings überwiegend auf einem nicht bekämpfungswürdigen Niveau. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 1 Larve je Fahnenblatt oder 20% geschädigter Blattfläche. Beachten Sie unbedingt die Auflagen in den Landschaftsschutzgebieten.
Ab dem Ährenschieben können Blattläuse Saugschäden verursachen. Hier liegt die Schadschwelle bei 65% besiedelter Ähren.
Futtererbse:
Kontrollieren Sie auch die Erbsen auf Blattlausbefall. Der Bekämpfungsrichtwert bei Läusen als Virusüberträger liegt bis zur Blüte bei 10% befallenen Pflanzen. Eine genaue Bestandeskontrolle ist bei Läusen unabdingbar, da diese verdeckt in den eingerollten Blättern sitzen. Läuse können in Erbsen Nanoviren übertragen. Die Symptome zeigen sich v.a. in nesterweise stark gestauchten Pflanzen. Bitte melden Sie sich bei verdächtigen Pflanzen, damit wir diese zur Untersuchung einschicken können. Bei Überschreitung des Behandlungsrichtwertes sollte das nützlingsschonende systemisch wirkende Produkt Teppeki mit 140 g/ha eingesetzt werden.
Herbizide Mais
In vielen Beständen, in denen keine Vorauflaufanwendung stattgefunden hat, stehen bei wieder stabileren Witterungsbedingungen die Herbizidmaßnahmen an. Im 3-4 Blattstadium des Maises werden die Herbizide am besten vertragen, zum Einsatz sollten dann Kombinationen mit Blatt-und Bodenwirkung.
Ackerfuchsschwanz kann über nicosulfuron-haltige Mittel oder MaisTer Power bekämpft werden. Wie im Getreide sind auch hier die Anwendungen bei hoher Luftfeuchte für gute Wirkungsgrade wichtig, zudem sollte der Fuchsschwanz möglichst im 2-3 Blattstadium sein. Der Wirkstoff Nicosulfuron ist solo (z.B. Motivell, Primero, Ikanos,…) oder in Mischprodukten (Arigo, Elumis,…) enthalten. In Wasserschutzgebieten, in denen vor der Saat kein Glyphosat angewandt werden konnte, findet sich teilweise schon großer Ackerfuchsschwanz. Hier muss frühzeitig ein Gräsermittel wie z.B Arigo oder MaisterPower in voller Aufwandmenge eingesetzt werden, aber eine vollständige Wirkung ist nicht unbedingt zu erwarten.
Als „Problemunkräuter“ treten oftmals die Ackerkratzdistel und die Ackerwinde auf. Die Bekämpfung der Ackerwinde kann ab mind. 20 cm Trieblänge erfolgen. Mittel mit dem Wirkstoff Dicamba haben hier die beste Wirkung. Bei voller Aufwandmenge von 0,5 kg Mais-Banvel werden 350 g Dicamba/ha ausgebracht, Arrat hat bei 200 g/ha dagegen nur 100 g Dicamba. Disteln werden durch Arrat abgebrannt, alternativ kann ein clopyralid-haltiges Mittel (Effigo,..) eingesetzt werden.
Die Empfehlungen sind ähnlich wie im Vorjahr. Auf Standorten mit Hirse-Vorkommen muss ein Bodenpartner mit Dauerwirkung wie z.B. Spectrum oder Dual Gold (nicht im WSG!) eingesetzt werden. Bei geringem Unkrautdruck sind rein blattaktive Mittel eine preiswerte Alternative.
Beachten Sie auch die Auflagen:
· nicosulfuronhaltige Mittel (Elumis, Motivell, Kelvin, Samson) dürfen nur alle zwei Jahre auf der gleichen Fläche ausgebracht werden (d.h. bei Mais nach Mais muss auf Maister ausgewichen werden)
· Terbuthylazin ist in Wasserschutzgebieten (auch in ogl-Gebieten!) verboten und auf allen anderen Flächen aufgrund der Versickerungsgefahr nicht gewünscht. Zudem darf auf derselben Fläche innerhalb von drei Jahren Terbuthylazin nur einmal mit max. 850 g Wirkstoff/ha eingesetzt werden.
· S-Metolachlor (u.a. Dual Gold, Gardo Gold): sofortiges Verbot in allen Wasserschutzgebieten. Ab Saison 2025 auch in allen anderen Gebieten verboten.
Schlagkartei:
Die Dokumentationspflichten im Bereich Pflanzenschutz und Düngung wird immer umfangreicher. Schlagkartei-Programme können hierbei die Arbeit erleichtern. Gerne machen wir daher auf das Angebot vom Maschinenring aufmerksam:
Der Maschinenring Neckar Odenwald stellt seinen Mitgliedern die Anwendungen „Schlagkartei“ und „Dokumente“ komplett kostenlos zur Verfügung.
Sehr gerne stellen wir Ihnen online vor, was die Programme alles können und wie Sie einsteigen.
Am:
- Mittwoch, 22.05. um 20 Uhr und
- Dienstag, 28.05. um 20 Uhr
können Sie sich bequem online via Zoom einwählen.
Beitreten zum Zoom Meeting
https://us02web.zoom.us/j/89593704663?pwd=bEhEQXhjM2RlY3d0K0pjOFc0YWRCZz09
Meeting-ID: 895 9370 4663
Kenncode: MeinAcker
Wir freuen uns über reges Interesse.