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Warndienst 13 vom 26.04.2024

Warndienst 13 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 26.04.2024

 

 

Aktuelle Situation Getreide:

Die Entwicklung hat sich durch die Witterung etwas ausgebremst, wird aber nächste Woche mit den angekündigten Temperaturen wieder Fahrt aufnehmen. Wie im letzten Warndienst beschrieben, stehen in der Wintergerste – je nach Vorbehandlung – weitere Maßnahmen an. Es soll zwar wärmer, aber weiterhin eher wechselhaft bleiben, damit bleibt das Infektionsrisiko bei Netz-und Blattflecken hoch. Ramularia wird durch hohe Einstrahlung und weiches Gewebe gefördert, auch diese Bedingungen sind wahrscheinlich.

In noch unbehandelten Beständen sollte nächste Woche der Fungizideinsatz mit voller Aufwandmenge und Folpan-Zusatz erfolgen. In Beständen mit Fungizidvorlage ist es aufgrund der dann effektiveren Ramularia-Wirkung sinnvoll, die Behandlung möglichst lange  hinaus zu zögern, um auch die Grannen zu schützen. Empfehlungen siehe Warndienst 12.

Sind noch Nachkürzungen geplant, können diese bis max. Grannenspitzen eingesetzt werden. Ethephonhaltige Mittel (z.B Cerone) brauchen warme Temperaturen über 15°C, alternativ wäre auch ca. 0,3 l Medax Top möglich.

 

In sehr frühen Weizensorten wie z.B. Obiwan erscheint das Fahnenblatt, der überwiegende Teil der Bestände entwickelt das vorletzte Blatt, einige wenige Spätsaaten ist auch noch in EC 32. Derzeit fällt insbesondere die Sorte Asory durch gelbe Verfärbungen und Blattspitzen auf, die aber keine Infektionen, sondern physiologische Stresssymptome darstellen.

 

 

In unbehandelten Beständen, sollte bei geschobenem Fahnenblatt eine leistungsstarke Azol-Carboxamid-Kombination eingesetzt werden.

Die Carboxamide haben den Vorteil, dass sie über eine gute Dauerwirkung verfügen. In den letzten Tagen waren aufgrund der Kälte keine Infektionsbedingungen für Septoria gegeben, die wirkungsstarken Fungizide haben eine heilende Wirkung von ca. 7 Tagen. Daher kann in vorbehandelten Beständen und bei gesunden Sorten je nach weiterem Witterungsgeschehen auch bis EC 39 (voll entwickeltes Fahnenblatt) bzw. EC 49 (Beginn Ährenschieben) abgewartet werden.

Die jeweilige Aufwandmenge bemisst sich danach, ob eine Fusarium-Spritzung in der Blüte geplant ist. Nach unkritischen Vorfrüchten und keinem weiteren geplanten Fungizid sind 100 % Aufwandmenge anzuraten, um sowohl eine ausreichende heilende als auch Dauerwirkung zu erreichen. Ist nach Mais eine Fusarium-Absicherung geplant, reicht eine Aufwandmenge von 80% aus, um dann gezielt in der Blüte die Fusarium wirksame Maßnahme zu setzen.

Leistungsstarke Kombinationen wären z.B. Ascra XPro, Revytrex, Elatus Era oder auch der Avastel Pack.

Achten Sie wie in der Wintergerste auch auf einen Wirkstoffwechsel. Sofern ein prothioconazol-haltiges Mittel vorgelegt wurde, ist aus Resistenzvorsorgegründen ein Mittel mit dem Wirkstoff Revysol (Mefentrifluconazol) zu bevorzugen, wie z.B. Revytrex-Produkte oder Balaya.

Fordern Sie gerne Beratung an.

 

 

Zuckerrüben:

Je nach Saattermin steht in den Rüben die 1. Oder auch teilweise schon die 2. NAK an. Warten Sie vor der Behandlung ab, bis wieder eine ausreichende Wachsschicht gebildet ist. Mit steigenden Temperaturen beginnt die Aktivität der Erdflöhe. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bis zum 2-ten echten Laublattpaar bei 20% zerstörter Blattfläche oder 40% geschädigten Pflanzen. Zur Mittelwahl verweisen wir auf Seite 90 im Pflanzen-produktionsheft 2024.  Behandeln Sie auf keinen Fall prophylaktisch, da die angewendeten Mittel sehr schnell Resistenzen entwickeln können. Läuse sind in den Beständen in nicht behandlungswürdigem Umfang vorzufinden. Auch muss weiterhin auf Schnecken geachtet werden.

Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch und denken Sie bitte an die Spritzfenster in den Schutzgebieten.

 

 

Gez. Nina Waldorf

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis - Fachdienst Landwirtschaft -Präsident Wittemann Str. 9, 74722 Buchen                  Tel.: 06281/5212-1604 oder 0151 64545220 

E-Mail: Nina.Waldorf@neckar-odenwald-kreis.de 

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