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Warndienst 14 vom 19.05.2023

Warndienst 14 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 19.05.2023

  

Blattläuse, Getreidehähnchen Getreide:

In vielen Beständen sind derzeit Blattläuse aber auch einige Marienkäfer zu finden. Eine Virusübertragung ist jetzt zu vernachlässigen, Saugschäden können ab dem Ährenschieben auftreten. Daher sollten Kontrollen ab dem Ährenschieben erfolgen. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 65% besiedelter Ähren bzw. Fahnenblätter, d.h. von 50 Halmen sind 33 Halme/Ähren besiedelt. Derzeit ist aber keine Bekämpfung notwendig!

Auch findet man zunehmend den adulten Käfer des Getreidehähnchens. Der Bekämpfungsrichtwert von 20% geschädigter Blattfläche bzw. 1 Ei/Larve pro Halm ist aber nicht erreicht.

In den Schutzgebieten sind die IPS+-Vorgaben einzuhalten. Hier dürfen Behandlungen gegen das Getreidehähnchen nur nach amtlichem Warndienstaufruf bzw. Rücksprache mit der amtlichen Beratung erfolgen.

 

Zuckerrübe:

Zunehmend ist der Befall mit Läusen in der Zuckerrübe. Überwiegend handelt es sich um die Schwarze Bohnenlaus, die für die Virusübertragung kaum eine Rolle spielt. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 30% befallene Pflanzen, bei der grünen Pfirsichblattlaus bei 10% befallener Pflanzen. Führen sie nur eine nach Überschreitung der Richtwerte eine Behandlung durch, um die Insektizide nicht zu früh zu verschießen. Wir halten sie aktuell informiert.

In den Schutzgebieten müssen auch in Zuckerrüben Spritzfenster angelegt werden. Für die Herbizide wurde nun eine Ausnahmeregelung gefunden. Alternativ zum Spritzfenster kann auch eine Dokumentation (z.B. Foto oder aufgeschriebene Bonitur) des Unkrautbesatzes in Zuckerüben erfolgen. Nehmen Sie vor jeder NAK bei der Unkrautkontrolle in den Rübenbeständen mit Ihrem Smartphone einige Fotos auf, um den Unkrautbesatz zu dokumentieren. Drucken Sie die Fotos aus und legen Sie diese Ihrer Dokumentation bei. Davon unberührt bleiben aber die Spritzfenster für Insektizid- und Fungizidmaßnahmen.

 

 

Herbizide Mais

Die Maisentwicklung reicht von noch nicht gesät bis hin zu Beständen im 2-3 Blattstadium. In den frühen Beständen könnten nächste Woche gute Einsatzbedingungen gegeben sein. Frühe Behandlungen bei geringen Tag-/Nachtschwankungen sind oftmals am verträglichsten, Anwendungen bei >25°C sollten unterbleiben. 

Die Herbizidempfehlungen Mais bleibt ähnlich wie im Vorjahr. Neue Wirkstoffe sind nicht verfügbar, aber viele neue generische Mittel mit neuen Namen. Zunehmend wichtiger wird es die Wirkstoffe zu nennen, weniger die Namen der einzelnen Mittel. 

Neben den klassischen Einmalbehandlungen sind gesplittete Anwendungen mit oft besserer Verträglichkeit und der Möglichkeit gezielterer Wirkstoffauswahl möglich. Möglich wäre z.B mit guter Storchschnabel- und Hirsewirkung eine Mischung aus 0,25 l Adengo + 0,8 l Spectrum. Später könnte dann eine gezielte Gräserbekämpfung erfolgen.

Der Erfolg bei der Bekämpfung der Ackerwinde ist bei mind. 20 cm Trieblänge bei wüchsigen Bedingungen mit 0,5 kg Mais-Banvel oder alternativ 200 g Arrat + Dash am besten. Sollte Ampfer durchwachsen ist der Wirkstoff Thifensulfuron im Harmony SX/Lupus SX geeignet. 

Standorte mit sehr geringer Verunkrautung, ohne Hirse-Dauerwirkung, überwiegend blattaktiv:

0,8 Nicogan (0,5 Motivell forte) + 0,8 Simba/Daneva/Callisto + 20 g Peak
Preiswerte Mischung für Standorte ohne Hirse und größerem Unkrautdruck.

32 g Nicosulfuron (à blattaktive Gräserkomponente)

+ 80 g Mesotrione

+ 15 g Prosulfuron
1,5 l MaisTer Power Sehr gute Breitenwirkung inkl. Storchschnabel und Gräser. Auch bei trockenen Bedingungen
1,2 Elumis + 200 g Arrat + 1,0 l Dash
Stärke bei Winde+Distel. Etwas schwächer bei Ehrenpreis
1,2 l Elumis + 20 g Peak (Elumis P Pack) Breite Wirkung mit Stärken beim Windenknöterich. Nicht ausreichend bei Storchschnabel und hohem Druck Ehrenpreis. Wirkstoffähnlich mit Callisto P Pack + Nicogan

 Mit Hirse--> Kombination boden-blattaktiver Mittel

1,0 MaisTer Power + 1,0 Spectrum
Hirse Dauerwirkung über Zumischung des über den Boden wirkenden Spectrum. Bodenfeuchte nötig. Bei größeren Ungräsern MaisTer Power erhöhen
Arigo Spectrum Plus Pack 250 g + 0,25 +2,5 l Starke Gräserwirkung über 2 Wirkstoffe.
1,25 Elumis + 20 g Peak + 1,25 Dual Gold Dual Gold mit etwas geringerem Anspruch an die Bodenfeuchte als Spectrum. Freiwilliger Verzicht auf sandigen Böden.

 

Besonders in Wasserschutzgebieten, in denen vor der Saat kein Glyphosat möglich war, sind oft große Gräser vorhanden. Hier sollten frühzeitig wirkungsstarke Gräsermittel mit hoher Aufwandmenge bei möglichst hohen Luftfeuchten angewendet werden. Je nach Anwendungsbedingungen sollten aus Verträglichkeitsgründen evt. Soloanwendungen erfolgen. Fordern Sie hierzu oder zu weiteren Mischungsempfehlungen gerne Beratung an. 

 

Beachten Sie auch die Auflagen:

·        nicosulfuronhaltige Mittel (Elumis, Motivell, Kelvin, Samson) dürfen nur alle zwei Jahre auf der gleichen Fläche ausgebracht werden (d.h. bei Mais nach Mais muss auf Maister ausgewichen werden)

·        Terbuthylazin ist ins Wasserschutzgebieten (auch in ogl-Gebieten!) verboten und auf allen anderen Flächen aufgrund der Versickerungsgefahr nicht gewünscht. Zudem darf auf derselben Fläche innerhalb von drei Jahren Terbuthylazin nur einmal mit max. 850 g Wirkstoff/ha eingesetzt werden.

 

 

Gez. Nina Waldorf                        

Telefon: 06281 / 5212 1604 oder 0151 64545220

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