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Warndienst 11 vom 26.04.2023

Warndienst 11 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 26.04.2023

 

Winterraps:

Der Rapsglanzkäfer spielt derzeit keine Rolle. In den frühen Lagen blüht der Raps, spätere Standorte sind noch im Knospenstadium. Sobald mehr als 10% des Bestandes blühen, schädigt der Glanzkäfer nicht mehr. Bei noch geschlossenen Blüten beträgt der Bekämpfungsrichtwert 10 Käfer/Pflanze. Auch die Kohlschotenmücke und der Kohlschotenrüssler sind derzeit unbedeutend. Wir sehen derzeit keine Notwendigkeit einer Insektizidzumischung, sollte eine Behandlung nötig werden, ist unbedingt auf die Bienengefährlichkeit der Insektizide zu achten. 

Die fast durchgehend feuchten Böden der letzten Wochen bieten gute Bedingungen für die Keimung der Sklerotien im Boden. Daher ist auf den meisten Standorten eine Blütenbehandlung zur Absicherung gegen Rapskrebs/Weißstengeligkeit anzuraten. Nur auf Standorten mit sehr weiter Rapsfruchtfolge (>5-6 Jahre) ist die Infektionsgefahr geringer einzuschätzen. 

Aufgrund der Rückstandsproblematik vieler Wirkstoffe im Honig ist eine vorgezogene Blütenspritzung zu empfehlen. Die Behandlung sollte mit hoher Wasseraufwandmenge – auch ohne Insektizidzusätze – abends nach dem täglichen Bienenflug durchgeführt werden. 

Ähnlich wirkungsstark sind 1,0 l Propulse, 0,5 l Cantus Gold oder 0,5 l Treso. Alternativ sind auch Eigenmischungen aus Prothioconazol (130-150 g) + Strobilurin möglich. 

 

Situation Wintergetreide:

Die weiterhin feuchte Witterung bietet weiterhin günstige Infektionsbedingungen. Die kurzen Zeitfenster konnten teilweise zu kombinierten Wachstumsregler-/Fungizidmaßnahmen genutzt werden. In noch unbehandelten Weizen-/Dinkelbeständen raten wir zu einer Fungizidvorlage. 

Im Triticale wurde in anfälliger Sorte ein erster Gelbrostbefall gefunden. Kontrollieren Sie daher regelmäßig ihre Bestände.

 

In Wintergerste werden frühe Bestände demnächst das Fahnenblatt schieben. In noch unbehandelten Beständen sollte dann bei geschobenem Fahnenblatt eine wirkungsstarke Fungizidmaßnahme erfolgen. In vorbehandelten Beständen ist von einer Wirkungsdauer je nach eingesetzten Fungizid von 10-14 Tagen zu rechnen, so dass hier derzeit kein Handlungsbedarf besteht.

Der Wirkstoff Folpet hat in diesem Jahr eine reguläre Zulassung in Wintergerste erhalten und sollte als Kontaktwirkstoff mit guter Ramularia-Wirkung in der Abschlussmaßnahme gesetzt sein. Als Zumischpartner haben Carboxamid-Azol Kombinationen Vorteile in der Dauerwirkung. Aus Resistenzvorsorge sollte dabei bei einer erfolgten Vorlage das Azol gewechselt werden. Ist z.B. ein prothioconazolhaltiges Produkt (z.B. Input, Proline, ….) vorgelegt worden, sollte in der zweiten Maßnahme eine anderes Azol wie z.B. Mefentrifluconazol (Alonty, Revytrex,..) eingesetzt werden.

Fordern Sie gerne Beratung an.

Mögliche Mischungen in Wintergerste 2023
1,5 Folpan
0,8 Proline/Curbatur/Traciafen Geringere Dauerwirkung, ohne Carboxamid

1,25-1,5 Balaya





Prothioconazol-freie Mischungen. Balaya mit Strobilurin-Anteil, sonst wirkstoffähnlich wie Revytrex
1,25-1,5 Revytrex
1,0-1,2 Ascra Xpro vergleichbare Wirkung, alle mit Prothioconazolanteil
1,75 Univoq
2,1 l Avastel Pack (0,7 Avastel + 1,4 Pioli)



 
Der Einsatz von Wachstumsreglern ist bis max. Grannenspitzen möglich. Bewährt hat sich der Wirkstoff Ethephon (Cerone, Camposan). Die Wirkung ist aber stark temperaturabhängig. Bei Temperaturen <15°C kann alternativ auf Medax Top ausgewichen werden. 

  

Gez. Nina Waldorf

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