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Warndienst 10 vom 13.04.2023

Warndienst 10 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 13.04.2023

 

 Situation Wintergetreide:

Teilweise konnten die knappen Zeitfenster für vereinzelte Maßnahmen im Wintergetreide genutzt werden. Viele geplante Maßnahmen stehen aber mangels Befahrbarkeit noch aus. 

Wie im letzten Warndienst beschrieben, stehen v.a. in der Wintergerste Wachstumsregler-Maßnahmen in der nächsten Woche an. In einigen Beständen, insbesondere nach Vorfrucht Sommergerste sind dieses Jahr aufgrund der feuchten Witterung und der damit erhöhten Infektionsgefahr Fungizidzumischungen teilweise sinnvoll. Vorteil ist auch, dass dann die Abschlussmaßnahmen mit besserer Ramularia-Wirkung nach hinten geschoben werden können.  Mögliche Mischungen aus dem letzten Warndienst. Input classic oder Verben haben die Zusatzwirkung Mehltau. Preiswert ohne Mehltauwirkung können Prothioconazol-haltige Mittel oder Mischungen aus Kayak + Tebuconazol eingesetzt werden. 

 

Der Weizen/Dinkel befindet sich überwiegend im Stadium 30-32. Regelmäßige Befallskontrollen sind unerlässlich. Fungizidbehandlungen sollten sorgfältig abgewogen werden. Gelbrost ist bislang auch in frühen Gebieten nicht aufgetreten, in anfälligen Sorten (z.B. RGT Sacramento) muss jetzt aber auf Mehltau kontrolliert werden. Bei vorhandenem Mehltau (Schadschwelle bei 60% Befallshäufigkeit) wäre Vegas plus ein Mittel der Wahl. Für Behandlungen mit Schwerpunkt Septoria ist es zu früh, wichtig ist hier die Gesunderhaltung der obersten 2 Blätter. Besser wäre es – bei anhaltend feuchter Witterung – eine Behandlung beim Spitzen des Fahnenblattes zu platzieren und bei Bedarf eine weitere fusariumwirksame Maßnahme in der Blüte. Fordern Sie gerne Beratung an.

 

 

Herbizide Sommergetreide

Auf vielen Betrieben steht auch die Herbizidbehandlung der Sommergerste an. Sommergetreide ist aufgrund des zügigen Wachstums deutlich konkurrenzstärker als Wintergetreide. Daher kann v.a. in Sommergerste mehr Unkraut toleriert werden. Wichtig ist die Leitverunkrautung effektiv zu bekämpfen, oftmals sind keine breit wirksamen Mischungen notwendig. Dies dient nicht nur der Biodiversität, sondern auch ihren Geldbeutel. 

Bewährt hat sich der Einsatz von Wuchsstoffen, hierdurch werden die Sulfonylharnstoffe für den Einsatz im Wintergetreide geschont.  

In Hafer sind keine Mittel mit Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz verfügbar, in Sommergerste ist Axial möglich, sollte aber möglichst solo bei hoher Luftfeuchte vorgelegt werden.

Eine mögliche Mischung in Sommergerste wäre 0,8-1 l Ariane C + 0,5-1,0 U46 M. Diese rein wuchsstoffhaltige Mischung hat Stärken bei Knöterich und Distel. Die Schwächen bei Ehrenpreis und Storchschnabel können auf vielen Standorten vernachlässigt werden, da hier ein leichter Besatz toleriert werden kann. Auf Standorten mit größerer Storchschnabelproblematik hat der Wirkstoff Metsulfuron Vorteile. Eine mögliche Mischung wäre hier 70 g Concert + 0,6 l Tomigan entsprechend 1,0 l Omnera LQM.Breit wirksame Lösung sind z.B. Pointer Plus oder Biathlon 4D.

 

 

Raps:

Das kühle, regnerische Wetter bremst auch den Rapsglanzkäfer aus. Maßnahmen sind derzeit nicht erforderlich. Empfehlungen zu einer möglichen Blütenbehandlung folgen nächste Woche.

 

 

Erosionskulisse:

In den Winterveranstaltungen haben wir schon auf die geänderten Erosionseinstufungen hingewiesen. Bitte prüfen Sie im Fiona unter Karten > Umweltdaten > GLÖZ 5 Erosionsgefährdung Wasser die Einstufung ihrer Flächen. Es werden viele Flächen rot, d.h. in KWasser 2 eingestuft. Diese dürfen vom 1. Dezember bis 15. Februar nicht gepflügt werden. Das Pflügen nach dem 16. Februar ist nur bei einer unmittelbar folgenden Aussaat zulässig. Bei Reihenkulturen mit mehr als 45 cm Reihenabstand ist der Pflugeinsatz grundsätzlich verboten.

 

 

Termine:

Ø  Montag, 17. April 2023                 16:30 Uhr        Felderbegehung Osterburken

      Treffpunkt: Autobahnparkplatz Osterburken

 

Ø  Mittwoch, 26. April                       19:00 Uhr       Vegetationsfeldtag Boxberg-Schwabhausen

 

 

Gez. Nina Waldorf

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