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Warndienst 9 vom 06.04.2023

Warndienst 9 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 06.04.2023

 

Situation Wintergetreide:

Für die Woche nach Ostern werden wieder mildere Temperaturen ohne Nachtfröste gemeldet, so dass dann einige Maßnahmen angegangen werden können.

Wintergerste: Die Wintergerste ist je nach Lage und Saatzeitpunkt in EC 30-32. Die Bestände sind überwiegend stark bestockt. Je nach Sorte und Vorfrucht treten teilweise Rhynchosporium und Netzflecken auf. Auf dem Versuchsfeld in Schwabhausen sind deutliche Sortenunterschiede zu beobachten, auffällig zeigt sich derzeit die Winterbraugerste Sumerset.

Entscheidend für das weitere Krankheitsgeschehen ist aber die Folgewitterung im April. Bleibt es trocken, können Infektionen sich nicht weiterentwickeln, sind dagegen wechselhaft feuchte Bedingungen vorherrschend, ist eine fungizide Absicherung ratsam.

Kontrollieren Sie daher ihre Bestände und fordern Sie unsere Beratung an.

 

Beim Winterweizen reicht die Entwicklungsspanne von EC 30-32, lassen sie sich nicht vom langen Halmheber wie im letzten Warndienst beschrieben, täuschen. Septoria-Altinfektionen sind je nach Sorte auf den unteren Blättern zu finden. Auch hier gilt, dass nur bei ausreichender Blattnässe in den nächsten Wochen ein Überspringen auf die neuen Blattetagen erfolgen kann. 

Gelbrost ist auch in den frühen Lagen und anfälligen Sorten nicht zu finden, kann aber bei höheren Temperaturen nächste Woche an Bedeutung gewinnen. 

Derzeit wird von fungiziden Absicherungen abgeraten, die Bestände müssen aber fortlaufend kontrolliert und das weitere Wettergeschehen beobachtet werden.

 

Wachstumsregler: Auch für anstehende Wachstumsregler-Maßnahmen zeichnen sich nächste Woche gute Bedingungen mit Temperaturen > 12°C und frostfreien Nächten. Behalten Sie die optimale Bestandesdichte im Auge. Ziel sollte – je nach Sorte -ein Bestand mit 500- max. 600 Ähren/m² sein. Einige Bestände zeigen sich derzeit sehr üppig mit einer zu hohen Triebdichte. Hier können trinexapac-haltige Mittel wie Moddus oder Countdown und auch Prodax genutzt werden. Diese wirken auf alle Triebe, so dass ein „Aussortieren“ von schwächeren Nebentrieben möglich ist. 

Die Wahl der Aufwandmenge muss anhand von Sorte, Bodengüte und Anwendungsbedingungen getroffen werden. Die Zumischung von Azol-Fungiziden verstärkt ebenso die Wirkung wie warme Temperaturen und hohe UV-Strahlung. Fordern sie auch hier gerne Beratung an. 

 

Winterraps:

Überwiegend sehr gut präsentiert sich der Raps. Sehr entspannt ist weiterhin die Schädlingssituation, jetzt gilt es den Rapsglanzkäfer zu kontrollieren. Bei wieder ansteigenden Temperaturen ist mit einem zügigen und gleichmäßigen Blühbeginn zu rechnen, wahrscheinlich wird in vielen Fällen keine Behandlung notwendig werden. Sobald mehr als 10% des Bestandes blüht, nimmt das Schadpotential stark ab und der Glanzkäfer wird zum Bestäuber. Insektizide sind dann nicht mehr nötig.Sollten dennoch Behandlungen nötig sein, ist der Bienenschutz zu beachten, insbesondere in Mischungen mit Azolen.

Bis zum Anfang der Blüte liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 10 Käfer/Haupttrieb. die Kontrolle soll an mind. 5 Stellen im Feld an mind. 5 Pflanzen durch Abklopfen des Haupttriebs erfolgen.


 Termine:

Am Mittwoch, 26. April findet um 19 Uhr auf dem Versuchsfeld in Boxberg-Schwabhausen ein Vegetationsfeldtag statt. Hier werden in den verschiedenen Kulturen anstehende Maßnahmen angesprochen und diskutiert.

Gez. Nina Waldorf

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