Warndienst 17 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 18.05.2022
Wir informieren Sie über Getreide, Mais und Futtererbse
Fungizide Getreide:
In späten Lagen erscheint das letzte Blatt, in frühere Lagen schwillt schon die Ähre im Halm. Die
Krankheitssituation ist weiterhin entspannt. Teilweise sind verstärkt Blattaufhellungen zu beobachten, die aber eher auf
physiologische Blattflecken hindeuten. Durch die fehlende Blattnässedauer hat Septoria keine Bedeutung. Die Temperaturen lassen
Braunrost erwarten, für eine Ausweitung von Gelbrost ist es schon zu warm.
Auf flachgründigen Böden sind schon die ersten Trockenschäden sichtbar, sollte es hier nicht bald regnen, sind
Ertragsverluste vorprogrammiert. In den meisten Fällen sind Einmalbehandlungen bei den derzeit trockenen Bedingungen wirtschaftlich
sinnvoll. Ohne weitere nennenswerte Niederschläge kann auch noch bis zum Ährenschieben abgewartet werden, auf jeden Fall muss
aber das Fahnenblatt getroffen werden.
Die leistungsstarken Azol-Carboxamid-Kombinationen sind ähnlich in der Wirkung und auch preislich auf einem Niveau. Auf guten
Standorten kann die volle Aufwandmenge eingesetzt werden. Ist eine Fusarium-Maßnahme in der Blüte geplant, reichen 70-80% der
Aufwandmenge, bei guten Nerven und weiterhin ausbleibenden Niederschlägen kann auch bis zur Blüte gewartet werden.
Mögliche, leistungsstarke Mischungen zur Abschlussbehandlung im Weizen 2022 sind z.b. 1,5 l Ascra XPro, 1,5 l Revytrex (+0,5
l Comet), oder 1,0 l Elatus Era + 0,33 Sympara. Auf flachgründigen Standorten, die jetzt schon Trockenschäden zeigen,
wäre auch preiswerte Grundabsicherungsvarianten wie z.B. 0,8 Elatus Era + 0,7 l Folicur denkbar.
Erste Getreidehähnchen sind in den warmen Lagen vorhanden, aber noch nicht
bekämpfungswürdig. Ein Insektizideinsatz hat auch immer die Folge, dass Nützlinge ausfallen und hierdurch später ein
stärkerer Läusebefall auftreten kann. Kontrollieren Sie daher sorgfältig ihre Schläge und behandeln sie nicht
vorschnell! In Schutzgebieten gilt zusätzlich die Auflage, dass nur nach amtlicher Beratung und Überschreitung der
Bekämpfungsrichtwerte behandelt werden darf.
Blattläuse Futtererbse:
Kontrollieren Sie die Erbsen auf Blattläuse. Die grünen Pfirsich- und Erbsenblattläuse können Überträger
verschiedener Virosen sein. Die Läuse sitzen versteckt unter den Blättern, der Befall ist durch Ausklopfen auf eine weiße
Unterlage festzustellen. Mittlerweile hat Teppeki hat eine Notfallzulassung nach Erreichen der Schadschwelle von 10% befallener Pflanzen
bekommen. Pirimor hat keine Zulassung mehr.
Beachten sie die Auflagen in den Schutzgebieten zur Anlage eines Spritzfensters und die Dokumentation der
Bekämpfungsrichtwerte.
Mais:
Trotz der derzeitigen Wetterbedingungen sollten die Herbizidmaßnahmen – wie im letzten Warndienst beschrieben – im 4-6
Blattstadium durchgeführt werden. Fahren sie in den frühen Morgenstunden und beachten sie unbedingt das Terbuthylazin-Verbot in
allen (auch ogL-Normalgebiete) Wasserschutzgebieten.
Denken sie in Wasserschutz Problemgebieten an die späte Nmin-Probe zu Mais im 4-6 Blattstadium. Probenahmematerial kann bei Agroa
Lagerhaus (BAG Franken) in Buchen ausgeliehen werden. Beachten Sie bitte, dass dort am 30.Mai letztmalig Proben abgeholt werden.
Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung